Bahnhof Feucht schreckt Besucher und Einheimische ab
Montag, 2. November 2015 | Autor: Andreas Brandl
Pressemitteilung:
Untragbarer Zustand: Angebot sollte sich mit steigenden Fahrpreisen verbessern
Die baulichen Mängel am Bahnhof Feucht sind nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich. Die Partei für Franken fordert sowohl vom Betreiber Deutsche Bahn (DB) eine massive Verbesserung der Reisebedingungen.
Es ist ein weithin sichtbares Zeichen für den Zustand des Bahnhofes: Die Beleuchtung der Bahnhofsuhr ist schon seit Monaten defekt. In erster Linie nur eine unangenehme Randerscheinung, steht dieser Umstand auch symbolisch für die allgemein marode Beschaffenheit des einstigen Vorzeigeobjektes:
Dunkel, nass und glatt
Die fehlende Beleuchtung über dem Fahrkartenautomaten und auf dem Fußweg vom Automaten zum Aufzug verursache bei vielen Reisenden ein starkes Unsicherheitsgefühl.
Dazu kommen die fehlenden oder völlig durchlässigen Überdachungen im gesamten Bahnhofsbereich. Während durch das Dach der Unterführung oder des Bahnsteigs Richtung Nürnberg das Regenwasser tropfe, wurde das alte Bahnsteigdach für das Gleis Richtung Neumarkt ersatzlos gestrichen. Hier lasse die Bahn die Reisenden buchstäblich im Regen stehen, so Bianka Turinsky von der Partei für Franken. Das Wartehaus ist auch noch zu Wetterseite gebaut, so das man sicher im Beinbereich nass wird.
Am Gleis 4/5 tropft das undichte Bahnsteigdach auf dir Treppe. Durch gefrierende Nässe auf den Bahnsteigen und Treppen entstünde hier ein nicht zu unterschätzendes und dabei vermeidbares Rutschrisiko.
Die Unterführung ist nicht besser. Überall tropft das Regenwasser aus der Decke des Bauwerkes heraus.
Bahnsteige zu kurz
Weitaus gefährlicher: Die Länge des Bahnsteiges für Züge aus Nürnberg (Gleis 2). „Hier kommt es auf die Zielsicherheit des Lokführers an. Steht der Zug zu weit vorne, verlängert sich nicht nur der Heimweg der Pendler. Einige kürzen diesen dann auch noch über die Gleise ab. Das ist wahnsinnig gefährlich!“ echauffiert sich Frau Turinsky weiter. Steht der Zug zu weit hinten, hätten die Fahrgäste an den letzten Türen „überhaupt kein Gleis mehr zur Verfügung, sondern nur noch einen tiefen Abgrund vor sich!“
Die am 16.September aus zwei Triebwagen bestehende S-Bahn nach Neumarkt, Abfahrtszeit 05:32h, konnte deshalb die hinteren Türen überhaupt nicht öffnen. Viele Fahrgäste seien gezwungen gewesen, bis nach Feucht Ost weiterzufahren.
„Dieser Zustand ist inakzeptabel“, findet Frau Turinsky von den Franken in Feucht. „Was hindert die DB daran, einfach Schilder anzubringen? Das würde dem Lokführer helfen, den richtigen Standplatz zu finden. Das ist ein Sicherheitsrisiko für die Fahrgäste!“
Keine Barrierefreiheit
Noch schlimmer ist der Zustand des Feuchter Bahnhofs für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen: „Es gibt keinen barrierefreien Zugang vom P&R-Parkplatz zum Bahnsteig. Die Stufen sind für viele ein unüberwindbares Hindernis“, stellt Frau Turinsky fest. „Wir fordern dringend die Errichtung einer Rampe oder eines Aufzuges!“
Zeitersparnis zunichte gemacht
Außerdem sei Gleis 1 für die S-Bahn nicht nutzbar: Die Bahnsteighöhe sei zu gering. Zwar könne die Bahn verspätete Abfahrten aus dem Nürnberger Hauptbahnhof durch Nutzung der Schnellzuggleise wieder aufholen. Durch die Zuckelfahrten, die nötig sind, um auf das nutzbare Gleis 2 zu gelangen, sei diese Zeitersparnis aber schnell wieder zunichte gemacht.
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