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ICE-Werk und Muna: Wie Pest und Cholera

Mittwoch, 24. Februar 2021 | Autor:

Zur Zeit wird nicht nur in vielen Medien lebhaft über den möglichen künftigen Standort des geplanten ICE-Instandhaltungswerkes der Deutschen Bahn diskutiert – auch bei den Franken in Feucht wird das Thema hitzig diskutiert: Wir sind uns einig, dass dieses Projekt im Raum Nürnberg zu halten ist.

Die Metropolregion Nürnberg hat in den vergangenen Jahrzehnten bereits viele Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe verloren. Neben den großen Namen – wie Grundig oder Quelle – sind auch viele kleine und mittelgroße Unternehmen geschlossen worden oder haben der Stadt den Rücken gekehrt. Weitere Unternehmen werden folgen, ihre Standorte verkleinern oder schließen: Noch immer ist in Nürnberg der Motorenbau verankert, der Wandel der Automobilindustrie hin zur E-Mobilität wird also in der nahen Zukunft noch weitere Arbeitsplätze verschwinden lassen.

Es ist also klar: Die Region braucht das ICE-Instandhaltungswerk. Es komm nur auf den Standort an. Es mutet von Seiten der Deutschen Bahn schon grotesk an, dass man in der unmittelbaren Vergangenheit die eigenen Flächen gewinnbringend verkauft hat, um jetzt neue Flächen zu fordern. Offensichtlich fehlt auch diesem Unternehmen eine langfristig angelegte Strategie.

Nun wurde wiederholt das Gelände der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt (Muna) als angeblich sinnvolle Option genannt. Doch auch hier muss Für und Wider des Standortes mit Fingerspitzengefühl und Sachverstand gegeneinander abgewogen werden.

Den wenigsten Menschen in Feucht ist bekannt, was in der „Muna“ heute noch lagert: Es ist eine tickende Zeitbombe. Alleine 18 Tonnen der Kampfstoffe „Lost“ und „Clark I“ waren dort eingelagert – ihr Verbleib ist nicht mehr vollständig genau bekannt. Das lässt die übrigen dort wild im Wald liegenden Sprengkörper fast wie eine Nebensächlichkeit erscheinen!

Von den 268 Hektar Fläche, mit denen die Heeresmunitionsanstalt ursprünglich ausgewiesen war, wurden laut Bayerischem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz in einem Abschlussbericht 242 Hektar als Verdachtsfläche eingestuft. Für das geplante ICE-Werk sind 46 Hektar Fläche angedacht – gerade einmal also etwa ein Fünftel der Gesamtfläche.

Es ist darum abzuwägen, ob man die Restfläche so belassen sollte, weiterhin also die permanente Verseuchung des Grundwassers durch z.B. Barium oder die Gefahr der unbekannt lagernden Sprengkörper in Kauf nehmen sollte – oder die Gelegenheit nutzen und das gesamte Gelände zu entseuchen.

Für die Franken in Feucht ist klar: Ein ICE-Werk auf dem Muna-Gelände kann es nur geben, wenn der Staat die gesamte Fläche entseucht und die für das Werk nicht benötigte Fläche mit Mischwald wieder aufforstet. Damit entstünde ein frei zugänglicher und sicherer Wald, auch für die nachfolgenden Generationen. Uns ist klar, eine komplette Entseuchung wird viel Zeit und auch Geld kosten. Es ist aber definitiv besser, die ganze Fläche auf einmal anzupacken, als nur das Nötigste zu machen und nach der “Vogel-Strauß-Politik” zu verfahren: Kopf in den Sand, was den Gesamtüberblick angeht.

So lange also nicht ein konkreter Zeitplan für eine Gesamtentseuchung festgelegt ist, lehnen wir die Bebauung des Muna-Geländes mit dem ICE-Instandhaltungswerk ab, da diese nicht zu einer Verbesserung des ökologischen Gleichgewichts führen würde.

Als mögliche Alternativen zu den bereits bekannten Standortkandidaten wären zu nennen:

Nürnberg Lichtenreuth. Die Stadt Nürnberg sollte prüfen, das geplante Stadtquartier auf dem ehemaligen Bahnareal an der Brunecker Straße geringfügig so zu reduzieren, dass weiterhin eine Teilnutzung durch die Schiene – so wie bisher – möglich wäre.

Fürth Hauptbahnhof. Bekanntlich ist ein Güterzugtunnel geplant, um den Fürther Bahnhof zu umgehen. Hier sollte geprüft werden, ob man den Güterzugverkehr früher als bisher geplant in den Untergrund verlegen kann und das ICE-Werk auf der dadurch gewonnen Fläche zu realisieren.

Was hier tatsächlich möglich ist, müssen Planer bewerten und abwägen. Aber bei den bisher angedachten Standortmöglichkeiten wurde oft zu kurz gedacht.

Grundsätzlich finden wir, Stadtplaner, Architekten und Vertreter der Verbände sollten einen runden Tisch bilden, um das Projekt gemeinsam – möglichst verträglich verbindlich – hier in die Region zu halten.

(Bild: Museum für historische Wehrtechnik e.V., Röthenbach/Pegnitz)

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Politiker ohne Moral?

Dienstag, 16. Februar 2021 | Autor:

Corona ist das alles beherrschende Thema – auch für Politik und Medien. Sowohl politische Diskussionen als auch die Medien scheinen nur noch das alles beherrschende Themengebiet der Pandemie zu kennen. Man könnte meinen, die Themen, die es vorher gab, hätten sich aufgelöst. Einen Herrn Scheuer von der CSU muss es deshalb scheinbar nicht einmal interessieren, welche Kostenlast er dem Steuerzahler mit seiner Autobahnfalschfahrt verursacht hat. Auch die Verjährung der Millionenrückforderungen der Hamburger Finanzämter unter der Beteiligung von Bundeskanzlerkandidat Olaf Scholz ist offensichtlich kein Thema mehr. Diese Aufzählung könnte man leider quer durch fast alle politischen Lager und Ämter weiterführen. Zu guter Letzt setzt unser Herr Ministerpräsident noch das Tüpfelchen auf das I. Zuerst glühender Verfechter der freiwilligen Impfung, überlegt er bereits jetzt, flächendeckende Corona-Schutzimpfungen mit einer Pflicht durchzusetzen. Bleibt zu hoffen, dass hier nicht irgendwann ans Licht kommt, wer alles an den entsprechenden Pharmafirmen beteiligt ist.

Ganz klar: Wir von den Franken – Ortsverband Feucht stehen zur und hinter der Impfung, aber die Freiwilligkeit muss dabei zwingend gegeben bleiben! Denn wir stehen auch zu dem im Grundgesetz verankerten Recht auf Leben und dessen Unversehrtheit.

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Gehören wir zum Landkreis?

Montag, 15. Februar 2021 | Autor:

Die Frage, ob unsere Marktgemeinde wirklich zum Landkreis Nürnberger Land gehört, stellt sich den Franken aus Feucht schon seit längerer Zeit. Anfang der 1970er Jahre wurde er durch die weit entfernte Bayrische Staatsregierung künstlich ins Leben gerufen: Im Zuge der Gebietsreform wurde das ehemalige Nürnberger Land von der Stadt Nürnberg abgetrennt und mit den Kreisen im Pegnitztal zusammengeführt. Die Beziehungen und Befindlichkeiten der Bevölkerung wurden dabei nicht berücksichtigt. Was haben wir aus Altdorf, Feucht und Burgthann mit Hersbruck und Lauf zu tun?

Die Mehrheit nimmt die Reise nach Lauf nur auf sich, um Behördengänge, wie etwa auf der Kfz-Anmeldestelle oder dem Arbeitsamt, zu erledigen. Schon mit dem Kfz ist der Weg dorthin eine langwierige Fahrerei – mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt er einer Weltreise gleich. Mit dem Aufbau des einzigen Impfzentrums des Landkreises in Lauf hat der Kreis, in dem kaum Volksvertreter aus dem südlichen Landkreis zu finden sind, noch mehr gezeigt, wie fern wir wirklich sind.

An die Einrichtung eines weiteren Impfzentrums, wie in anderen Kreisen geschehen, oder an einen mobilen Impfbus wurde nicht gedacht.

Hier muss dringend nachgebessert werden! Wer mit den Öffentlichen ins Zentrum muss, fährt erst einmal in die Stadt Nürnberg, um dann wieder aufs Land heraus fahren zu müssen. Der Fußweg ist ein Irrlauf ohne direkten Weg. Aber auch mit dem Kfz ist die Zufahrt ziemlich umständlich. Ältere Menschen über diesen Weg zu schicken, ist unverantwortlich.

Hier zeigt sich wieder einmal, wo wir Feuchter wirklich stehen: Weit weg und im Abseits des Interesses der Kreisbehörde. Egal ob man zum Arbeits-, Finanz- oder Landratsamt muss, man ist auf ein Kfz angewiesen, mit den Öffentlichen wird der Hin- und Rückweg leicht zur Tagesreise.

Die immer wieder als Krönung des Bürgerservices genannte Kfz-Außenstelle Altdorf kann sicherlich nicht das maximal Machbare sein!

Wir fordern: Der Kreis sollte jetzt zeigen, dass er für alle Bürger da ist. Die Einrichtung von Möglichkeiten, Behördengänge, vor allem den Gang zum Arbeitsamt, in den Außenbereichen erledigen zu können, kann dafür ein erster Schritt sein.

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Finanzlage der Kommunen während Corona

Freitag, 12. Februar 2021 | Autor:

Die Corona-Pandemie hat uns fest im Griff und die zukünftigen wirtschaftlichen Auswirkungen sind gerade einmal zu erahnen.

Industriebetriebe überlegen zu sparen, geplante Investitionen werden wieder auf den Prüftisch gelegt. Auch die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden sich erst nachgelagert zeigen. Leider müssen dadurch auch die Kommunen den Gürtel enger schnallen. Auch hier sind geplante Investitionen zurückgestellt oder gestrichen worden. Dies ist leider die einzig mögliche Maßnahme, um die finanzielle Lage einigermaßen ausgleichen zu können.

Dabei werden aber die Kommunen von den Staats- und Landesregierungen im Stich gelassen. Während große Unternehmen wie z.B. Lufthansa und Tui unkompliziert Hilfen erhalten, werden die Kommunen nicht weiter unterstützt. Dabei sind es gerade sie, die mit ihren Investitionen das Handwerk und den Bau mit öffentlichen Aufträgen stützen und so helfen, sie am Leben zu halten. Deshalb müssen hier gerade in einer sich abzeichnenden unsicheren Wirtschafts- und somit auch Arbeitsplatzlage die Kommunen gestützt und Förderprogramme sogar noch ausgebaut werden. Zu erwähnen sei, dass der größte Teil des deutschen Straßennetzes in kommunaler Hand liegt – dabei aber die geringste Finanzierung erhält.

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