Erdogan kennt keine Grundrechte!
Sonntag, 17. April 2016 | Autor: Christian Nikol
“Jan Böhmermann ist es nicht wert, dass sich Deutschland und die Türkei wegen ihm in die Haare kriegen.” sagte jüngst Jürgen Todenhöfer im Tagesspiegel, das mag vielleicht stimmen, jedoch unsere unveräußerlichen Grundrechte und somit auch die von Herrn Böhmermann sind sogar weitaus mehr wert als eine diplomatische Zwistigkeit.
Es ist nicht mal ein Jahrhundert her, wo Menschen in Lager gesteckt oder umgebracht worden sind, um für eben jene Grundrechte zu kämpfen, die wir heute als selbstverständlich hinnehmen.
Man muss nicht das Gedicht oder den ganzen Beitrag toll finden, das ein oder andere mag gar geschmacklos sein, jedoch muss man Herrn Böhmermanns Grundrechte respektieren und dazu gehört eben auch das Recht auf freie künstlerische Entfaltung und was Kunst ist, liegt immernoch im Auge des Betrachters.
Wir erleben hier gerade ein Lehrstück zwischen Demokratie und Diktatur. Unsere Kanzlerin sollte klar sein, wenn man einem Diktator den kleinen Finger gibt, will er gleich die ganze Hand. Aber das hat Frau Merkel noch nicht verstanden.
Das nun die deutsche Justiz eine Strafverfolgung gegen Herrn Böhmermann einleiten wird ist ein Schlag in die Magengrube eines Jeden, der noch an die Unverletzlichkeit des deutschen Rechtssystems geglaubt hat.
Dass es wiederum Bürger in diesem Land gibt, die gar eine Strafverfolgung befürworten, nur um die guten Beziehungen mit einem Staatsoberhaupt zu wahren, dessen Regierung bisweilen diktatorische Züge annimmt, entbehrt jeglicher Beschreibung.
Wir hätten uns hier ein anderes Verhalten der Bundeskanzlerin gewünscht. Ist bald Satiere gegen den Nordkorianischen Diktator nicht mehr möglich?
Der Türkei sind Milliarden zugesagt worden, um die Asylsuchenden, die zuvor von der Kanzlerin eingeladen worden sind, nun an Ort und Stelle zu halten.
„Erdogan nimmt das Geld, um die Kurden in Schach zu halten und seine Macht weiter auszubauen“, so der Ortsverbandes Feucht der Franken. „Während er dies tut, setzt er uns mit weiteren Forderungen zu einem EU-Beitritt – auf Kosten derer, die in der Türkei gestrandet sind – unter Druck.
Es könne auch nicht sein, das sich ein Türkischer Ministerpräsident vor den Verhandlungen mit der EU seiner kritischen Gegner entledigt – so geschehen bei den Übernahmen oppositioneller Medien durch Regierungsmitarbeiter.
Wo sind hier unsere Werte?
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